WIR. LEBEN. EIFEL.
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© Nationalparkverwaltung Eifel, A. Simantke
22. August 2022

Freiwillige vom Bergwaldprojekt packen für den Naturschutz im Nationalpark Eifel kräftig mit an

Schleiden-Gemünd. Bei sengender Hitze kämpfen sich Männer und Frauen, bewaffnet mit Garten- und Astscheren sowie kleinen Sägen durch das Gebüsch. Undurchdringlich scheint die Seitenfläche entlang der ehemaligen Panzerstrasse an der Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel.

Trotzdem kommen die Helferinnen und Helfer des Bergwaldprojektes erstaunlich schnell voran. Für eine Woche sind die Teilnehmenden aus ganz Deutschland im Nationalpark Eifel zu Besuch, um bei Naturschutzprojekten mit anzupacken.

Begleitet wird die ehrenamtliche Gruppe von Projektleiter Axel Jakob vom Verein Bergwaldprojekt. Mit Anleitung durch Markus Vollmer, Leiter des Reviers Vogelsang von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben/Bundesforst, soll beispielsweise die Naturverjüngung der nicht heimischen Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) auf der Dreiborner Hochfläche zurückgedrängt werden. Ursprünglich stammt diese invasive Pflanzenart aus Nordamerika.

Mit großem Engagement dabei: Nicole Roßner beim Entfernen junger Fichten. Dieses Jahr steht die Entfernung von Fichtennaturverjüngung in südlichen Bachtälern des Nationalparks als Schwerpunkt auf dem Programm. Die älteren Bäume dieser dort nicht heimischen Baumart wurden bereits aus den Tälern entfernt, jedoch sind aus den vor der Entnahme verbreiten Samen noch Fichten nachgewachsen.

Daneben gibt es aber auch Rettungsaktionen wie für den Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle), der als FFH-Art erhalten werden muss. Der sehr seltene Schmetterling ist in der Roten Liste der Tagfalter Deutschlands als stark gefährdet eingestuft. So war auch der erste Einsatztag mit der Beseitigung von Adlerfarn, Binsen und kleineren Weiden, schweißtreibend. Jetzt ist ausreichend Raum für das Wachstum des Schlangen-Knöterich geschaffen. Den wiederum brauchen die Raupen des Feuerfalters unbedingt als Nahrungsquelle.

Bei der Biotoppflege entfernen Freiwillige, wie Annette Reichert-Hoffmann, nicht heimische und invasive Pflanzenarten, hier die Spätblühende Traubenkirsche, die sich im Nationalpark Eifel sonst aus-breiten würden. Die Sozialpädagogin ist aus dem fränkischen Landkreis Roth angereist.

Hauptaugenmerk liegt dieses Jahr jedoch in der Beseitigung der Fichtennaturverjüngung in Bachtälern im Süden des Nationalparks. Die älteren Bäume dieser dort nicht heimischen Baumart wurden bereits aus den Tälern entfernt, jedoch sind aus den vor der Entnahme verbreiteten Samen noch Fichten nachgewachsen. Fachlich begleitet wird das Projekt von Christian Düll, Leiter des Nationalpark-Bezirks Kermeter.

Für die Männer und Frauen des Bergwaldprojektes stehen neben den Naturschutzarbeiten auch noch eine Exkursion auf dem Programm, um die vielfältigen Entwicklungsaspekte des Nationalparks Eifel und dessen Bedeutung für die Region und das Zusammenspiel von Mensch und Natur zu beleuchten.

Projektleiter Christian Düll zeigt sich vom Tageswerk der engagierten Bergwaldprojekt-Truppe beeindruckt. Um dem Schlangen-Knöterich Lebensraum und somit der stark bedrohten FFH-Art Blau-schillernder Feuerfalter Überlebensmöglichkeiten zu schaffen, wurde diese Fläche von Buschwerk und Farn befreit.

 

Hintergrund: Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Wochen mit jährlich mehr als 3.000 Teilnehmenden und über 140 Projektwochen an über 70 Einsatzorten in Deutschland. Schwerpunkte der Arbeiten sind neben Waldentwicklungsmaßnahmen auch Biotop- und Artenschutz sowie Moorwiedervernässungen.

Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden.

14 Freiwillige des Bergwaldprojektes aus unterschiedlichsten Berufen stammend, sind aus ganz Deutschland angereist, um den Nationalpark Eifel bei Naturschutzarbeiten zu unterstützen.

Autoren:

Annette Simantke
Wald und Holz NRW
Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
E-Mail: simantke@nationalpark-eifel.de

Peter Naumann
Pressesprecher Bergwaldprojekt e.V.
E-Mail: presse@bergwaldprojekt.de


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Autor(in): Stephan Kohler
Kommunikation Wirtschaftsstandort Eifel - Qualitätsmanagement
www.standort-eifel.de · E-Mail: kohler@eifel.info · Telefon: 06551-96 56-33
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