Grenzüberschreitend sollen Rad- und Wanderwege im deutsch-belgischen Eifel-Ardennen-Raum miteinander vernetzt und verbunden werden. Zu diesem Zweck haben sich die Tourismusagentur Ostbelgien (TAO), die Eifel Tourismus (ET) GmbH Prüm und der Fremdenverkehrsverband der Provinz Lüttich (FTPL) in dem Interreg-Projekt „RANDO-M: Eifel-Ardennen ein unbegrenzter Erlebnisraum zum Radfahren und Wandern“ im Rahmen der Euregio-Maas-Rhein zusammengefunden.
Die Zusammenarbeit der Partner baut auf dabei ein festes Fundament auf, denn alle drei Organisationen sind Gründungsmitglieder der Europäischen wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) Eifel-Ardennen Marketing, die sich seit 2003 zum Ziel setzt, die Eifel-Ardennen Region als Top Wander- und Radregion grenzüberschreitend zu vermarkten.
Der offizielle Startschuss zum Projekt fand am 30. November 2018 im Regierungsgebäude des Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen statt. Ziel dieser Kooperation mit finanziellen Mitteln in Höhe von 1,6 Millionen Euro ist die Profilierung der grenzüberschreitenden Radwege sowie die ostbelgische Anbindung an den Eifelsteig über einen neuen Fernwanderweg.
Speziell für den als Premium-Wanderweg mehrfach ausgezeichneten und hochfrequentierten Eifelsteig will man eine Anbindung konzipieren, die Wanderer bis nach Luxemburg und die Wallonie auf den Escape-Ardenne-Wanderweg im Süden führen soll.
Der belgische Leitwanderweg soll ein Pendant zum Vennbahn-Rad-Weg werden. Bis zur geplanten Eröffnung im Sommer 2021 soll alles vorbereitet, angelegt, Beschilderung vorhanden, Partnerbetriebe gewonnen und sämtliche Rahmenbedingungen geklärt sein.
Der eigentliche Gewinner aber ist der Feriengast, dem in Zukunft ein nahezu unerschöpfliches Wegenetz für Wanderungen und Radtouren in einer der schönsten Mittelgebirgsregionen Europas zur Verfügung steht.
Der Fremdenverkehrsverband der Provinz Lüttich (FTPL) legt im Projekt seinen Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Radtourismus: Der Verband sieht sich in dabei als Bindeglied und strategischen Partner. Über unterschiedliche Kommunikationsaktivitäten stellt das Projekt XBMob eine Synergie mit dem Projekt RANDO-M her. Dadurch können sowohl die Infrastruktur, insbesondere das Knotenpunktsystem, als auch das Marketing sinnvoll vorangetrieben werden. Innerhalb der Euregio Maas Rhein erzielt man somit einen Wettbewerbsvorteil, da außerhalb der Grenzen vergleichbare Konzepte nicht verfügbar sind.
Weiteres Ziel ist es, die vorhandenen Radwege der Region Eifel-Ardennen zu vernetzen und so noch besser an den Bedürfnissen der Gäste der Region auszurichten. Dazu werden Reiseanlässe geschaffen und bestehende Radwege zu übernachtungswirksamen Routen kombiniert und geeignete touristische Betriebe zu Netzwerken verzahnt.
Der international bekannte Vennbahn-Radweg ist bereits heute das grenzüberschreitende Bindeglied im Radwegenetz der Region Eifel-Ardennen. Der Erfolg dieses Projekts hat den Ausbau des Bahntrassenradweges von Bütgenbach, Büllingen nach Jünkerath an den Kyll-Radweg nach sich gezogen. So ist auf rund 200 Kilometern eine Radroute von hoher Qualität zwischen den Kaiserstädten Aachen und Trier entstanden, welche die Basis zu einer vier bis fünf Tagestour von Norden nach Süden durch die Eifel ist und schon heute zusätzliche Übernachtungen in den radfreundlichen Betrieben bringt.
Diesen Ansatz hat die Eifel Tourismus GmbH auf das gesamte Radwegenetz übertragen. Neben der Route Aachen – Trier sind gleichermaßen Routen zwischen Roermond und Luxemburg, Düsseldorf und Trier oder Köln und Trier durch die Eifel möglich. Das Konzept hat grenzüberschreitendes Potential und wird nun im Rahmen des Projekts zu einer Aufwertung des gesamten Radwegenetzes in der Region Eifel-Ardennen führen.
Die verknüpften Routen werden mit Hilfe der Methode des Storytellings positioniert und gemeinsam mit den touristischen Partnern und Betrieben entlang der Wege vermarktet.
Die Wünsche und Sehnsüchte der Radurlauber werden dazu gezielt anhand von emotionalen und authentischen Geschichten angesprochen und schaffen damit konkrete Anlässe, sich für die Radrouten zu entscheiden.
So ist es beispielsweise an der Route zwischen Aachen und Trier nicht allein das Ziel, qualitativ hochwertige Radwege zu verbinden und anschließend zu vermarkten, sondern der Gast soll sich auf seiner Tour im wahrsten Sinne des Wortes „wie ein Kaiser fühlen“ und ein unvergleichliches Erlebnis haben.