Georg Gerhards ist einer von ihnen. Der Nationalpark Eifel beginnt direkt vor seiner Haustür in Schleiden-Dreiborn. Der gebürtige Dreiborner Gerhards wurde 2013 pensioniert. 2015 ergriff er die Möglichkeit sich zum zertifizierten Nationalpark-Waldführer ausbilden zu lassen, um den Menschen durch die Touren seine Heimat, die Eifel, näherzubringen. „Man lernt immer wieder neue und interessante Leute kennen“, freut sich Gerhards. Ungefähr drei Stunden, nach Wunsch aber auch länger, dauert eine Waldführer-Tour. Besonders gerne ist der Pensionär mit den Teilnehmenden auf der Dreiborner Hochfläche unterwegs. Die regionale Geschichte ist dabei seine Expertise. Gerne erzählt er über die Zeiten, die er persönlich miterlebt hat, als das Gelände noch ein Truppenübungsplatz des belgischen Militärs war. Auch informiert er die Besucher*innen über das Schicksal des in der Nähe liegenden, verlassenen Dorfes Wollseifen oder die Gründung des heutigen Entwicklungsnationalparks Eifel.
Die Gäste der Nationalparkregion, die mit Gerhards unterwegs sind, profitieren aber nicht nur von seinem fachlichen Wissen. Auch seine sprachlichen Kenntnisse kamen schon zum Einsatz. So gab er zum Beispiel eine Tour auf Eifeler Plattdeutsch im Rahmen der Kampagne zur Eifeler Mundartinitiative „Mir kalle Platt“.
Gerhards übt noch weitere Ehrenämter aus. Beispielsweise ist er Vorsitzender des Eifelvereins der Ortsgruppe Dreiborn. Außerhalb seines gesellschaftlichen Engagements geht Gerhards gerne Radfahren und wandern. Im Nationalpark kann er den Wanderweg „Schöpfungspfad“ besonders weiterempfehlen. Dort sieht man ein vielfältiges Landschaftsbild: „Da kann man das Ziel des Nationalparks schon sehen, wo jede Menge Totholz liegt. Ganz nach dem Motto: „Natur Natur sein lassen““, berichtet er. Nächstes Frühjahr führt es Gerhards zum Wandern aber in die Ferne: Seine nächste Reise geht nach Mallorca, passend zur Mandelblütenzeit im Frühjahr. Doch er verspricht, zur Ginsterblüte wieder in seiner Heimat zu sein und beim Ginsterblütenfest im kommenden Jahr Frühwanderungen durch das gelbe ,,Eifelgold“ anzubieten.
Je nach Bedarf bildet der Nationalpark Eifel Menschen zu zertifizierten Waldführerinnen und Waldführern aus. Im Vergleich zu den Ranger-Touren, die an festen Terminen stattfinden, können die Waldführer*innen individuell auf Anfrage für Gruppen oder Einzelpersonen gebucht werden. Sie erhalten nach einer neuntägigen Ausbildung, bei der sie viel über die Natur und Geschichte des Nationalparks lernen, ein Zertifikat. Die meisten Teilnehmenden bringen schon eigenes Fachwissen mit. So können die Wanderungen in elf verschiedenen Sprachen (inklusive deutscher Gebärdensprache) und zu spezialisierten Themen angeboten werden. Durch jährliche Fortbildungen wird die Qualität dieser Führungen garantiert. Für die Arbeit erhalten die Waldführerinnen und Waldführer eine Aufwandsentschädigung.
Weitere Informationen zu den Waldführer-Touren erhalten Sie auf unserer Internetseite unter dem folgenden Link: Waldführertouren | Nationalpark Eifel (nationalpark-eifel.de).
Marie Bartning
Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
E-Mail: bartning@nationalpark-eifel.de