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Klassifizierung, Themenlabel und Qualitätsinitiativen im Rheinland-Pfalz-Tourismus: Weiterhin vorn dabei!

Im Deutschland-Tourismus gibt es eine Vielzahl an Qualitätsinitiativen, die alle unterschiedlichen Zwecken dienen. Während Sterneklassifizierungen Vertrauen bei den Gästen schaffen, dienen Themenlabel vor allem der Gewinnung neuer Gäste. Die Initiative ServiceQualität ist hingegen ein Instrument zur internen Qualitätssicherung und zur Prozessoptimierung. Da klassifizierte und zertifizierte Betriebe besser bewertet werden und die Kunden bereit sind, durchaus mehr Geld für sie auszugeben, sollte jeder Betrieb kritisch hinterfragen, ob und wenn ja welche Qualitätsinitiative für ihn einen Mehrwert bringt.

Am weitesten verbreitet und bei den Gästen am bekanntesten sind die Deutsche Hotelklassifizierung des DEHOGA sowie die Sterneklassifizierung des DTV für Ferienhäuser/-wohnungen.

Bei den Thememlabeln Bett+Bike, Wanderbares Deutschland und Reisen für Alle nimmt Rheinland-Pfalz deutschlandweit eine Vorreiterfunktion ein. In allen Segmenten platzieren sich rheinland-pfälzische Destinationen unter den Top 10 der deutschen Regionen.

Rheinland-Pfalz bei barrierefreiem Reisen vorn dabei
Bereits seit 2009 hat Rheinland-Pfalz das Thema Barrierefreies Reisen fest in der Tourismusstrategie verankert. Nachdem das Land zuerst mit einer landesweiten Zertifizierungsinitiative startete, werden nun alle Betriebe nach dem bundesweiten Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ ausgezeichnet. Mit Stand März 2018 gab es 335 zertifizierte bzw. im Prozess befindliche Betriebe in Rheinland-Pfalz. In der Pfalz befinden sich mit 104 Teilnehmern rund ein Drittel der Betriebe, an zweiter Stelle liegt Mosel-Saar (48 Betriebe), auf Platz drei folgt der Romantische Rhein (45 Betriebe). (Quelle: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH)

Rheinland-Pfalz führend bei der Initiative ServiceQualität Deutschland
Neben Klassifizierungs- und Labelsystemen, die in erster Linie die Ausstattung eines Betriebes bewerten, liegt der Fokus bei Initiativen wie ServiceQualität Deutschland auf der touristischen Dienstleistung.

Diese Initiative wurde 2001 mit dem Ziel gestartet, die Servicequalität touristischer Dienstleister im Sinne eines Qualitätsmanagementsystems in Deutschland nachhaltig und kontinuierlich zu verbessern. Es richtet sich damit klar nach innen. Innerbetriebliche Prozesse und das Team stehen im Mittelpunkt. Das dreistufige Schulungs- und Zertifizierungsprogramm befähigt die Mitarbeiter von Dienstleistungsunternehmen, die erlernten Instrumente umzusetzen und den Betrieb zur Zertifizierung zu führen. Seit 2010 gibt es darüber hinaus die Möglichkeit für Tourismusstandorte, sich als „Q-Stadt“ oder „Q-Gemeinde“ zertifizieren zu lassen.

Auch die ServiceQ-Initiative hat seit einigen Jahren sowohl in Rheinland-Pfalz, als auch bundesweit mit Rückgängen zu kämpfen. In Deutschland gibt es 2.885 ServiceQ-Betriebe (Stand Januar 2018). Davon liegen 399 Betriebe in Rheinland-Pfalz. Damit bleibt Rheinland-Pfalz weiterhin führend unter den Bundesländern, wenngleich der Marktanteil 2018 (13,8 %) leicht geschrumpft ist. 370 Betriebe befinden sich in Stufe 1, 19 Betriebe in Stufe 2 und 10 Betriebe in Stufe 3.

Die Eifel führt mit 120 Betrieben das deutschlandweite Destinationsranking unangefochten an. Mosel-Saar liegt mit 68 Betrieben an zweiter Position in Rheinland-Pfalz und an vierter Position in Deutschland. In beiden Regionen gab es im letzten Jahr Rückgänge. Erfreulich: Im Hunsrück hat sich die Zahl der Teilnehmer im gleichen Zeitraum etwa verdoppelt, wenngleich sie mit nur elf Teilnehmern noch immer niedrig ist. Dennoch rutsche der Hunsrück damit 30 Plätze im Destinationsranking nach vorn.

Darüber hinaus liegen mit Bad Neuenahr-Ahrweiler, Daun, Mayen und Oberwesel vier der 19 Q-Gemeinschaften in Rheinland-Pfalz (Stand Januar 2018). (Quelle: ServiceQualität Deutschland e. V.)

Ein Blick in die Zukunft der Qualitätsinitiativen
In den letzten Jahren sahen sich die Verantwortlichen vieler Qualitätsinitiativen mit rückläufigen Teilnehmerzahlen konfrontiert. Ihr Mehrwert ist für viele Betriebe nicht transparent genug. Demzufolge müssen sich Qualitätsinitiativen weiterentwickeln, um sowohl für die teilnehmenden Betriebe, als auch für die Gäste einen klar erkennbaren Nutzen aufzuweisen.

Die dwif-Consulting GmbH stellte im Rahmen von Untersuchungen der Sparkassen-Tourismusbarometer fest: Initiativen, die vorrangig nach außen wirken, müssen vor allem

Initiativen, die vorrangig nach innen wirken, müssen vor allem

Es geht folglich darum, den Nutzen und die Mehrwerte klarer heraus zustellen, d. h.,

Für die einzelnen Qualitätsinitiativen ergeben sich daraus unterschiedliche Priorisierungen.

Lesen Sie im nächsten Marktforschungsartikel mehr über die Gästezufriedenheit in Rheinland-Pfalz.

Wissenschaftliche Beratung:
dwif-Consulting GmbH
Karsten Heinsohn, Anja Schröder

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