22,35 Millionen Übernachtungen in Rheinland-Pfalz
Mit rund 8,67 Millionen Ankünften und 22,35 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit zehn und mehr Schlafgelegenheiten zog die touristische Nachfrage in Rheinland-Pfalz weiter an. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Gästezahl um 1,3 % und die Zahl der Übernachtungen um 0,4 % gesteigert werden. Bundesweit stiegen die Übernachtungen 2024 um 1,8 %. Mit der erneuten Steigerung wurden die Verluste der Pandemiejahre in Rheinland-Pfalz weiter kompensiert und es fehlten nur noch 2,9 % zum Top-Wert aus dem Jahr 2019. In Deutschland insgesamt wurde das 2019er Niveau bereits wieder knapp übertroffen (+0,1 %) Die Auswirkungen der Flutkatastrophe an der Ahr zeigen sich nach wie vor auch in den Übernachtungszahlen. Lässt man die Region an dieser Stelle außen vor, lag Rheinland-Pfalz nur noch 0,3 % unter dem 2019er Ergebnis.
Bundesweit waren es erneut Stadtstaaten (Bremen, Berlin) und städtisch geprägte Bundesländer (Hessen), die sich 2024 besonders dynamisch entwickelten. (vgl. Abb.1)
Incomingmärkte mit langsamen Wachstum
Die Übernachtungszahlen aus den ausländischen Märkten stiegen auch 2024 weiter an (+0,4 %), allerdings weniger dynamisch als bundesweit (+5,4 %). Auch fehlte gegenüber 2019 bundesweit nur noch rund jede zwanzigste Übernachtung aus dem Ausland. In Rheinland-Pfalz ist es noch rund jede Zehnte. Die Bedeutung der ausländischen Gäste im Bundesland ist hoch. Sie stellten 2024 knapp über 20 % aller Übernachtungen. Die einzelnen Quellmärkte entwickelten sich 2024 weiterhin sehr heterogen. Aus den Top-Quellmärkten Niederlande und Belgien ging die Übernachtungsnachfrage um jeweils rund 2 % zurück. Aus Großbritannien legte sie um rund 9 % zu. Mit Blick auf 2019 sind vor allem die volumenstarken Nahmärkte Niederlande, Belgien und Frankreich auch im bundesweiten Vergleich noch deutlich im Minus. Die Schweiz erreichte hingegen fast wieder das Niveau von 2019. (vgl. Abb. 2)
Fünf von zehn Regionen mit Zuwachs gegenüber 2023
Die Hälfte der rheinland-pfälzischen Regionen übertraf 2024 die Übernachtungszahlen des Vorjahres. Neben der Ahr, die die flutbedingten Verluste weiter kompensierte (+23,2 %), zeigten sich auch die Eifel (+5,4 %) und Rheinhessen (+4,9 %) besonders dynamisch. Die Eifel zählte damit zu den 20 dynamischsten Reiseregionen in Deutschland. Auch im Naheland (+2,3 %) und im Westerwald (+0,4 %) gab es ein Übernachtungsplus. Die Nachfrage in der Pfalz zeigte sich stabil, auch das Mittelrheintal und das Lahntal erreichten nahezu das Vorjahresniveau. Einen stärkeren Rückgang gab es im Hunsrück (-4,1 %) sowie in Mosel-Saar (-5,3 %), der volumenstärksten Reiseregion von Rheinland-Pfalz.
Im Vergleich mit dem Jahr 2019 zählt Rheinhessen auch bundesweit zu den Top-Performern (+15,5 %). Auch das Naheland übertraf das 2019er Niveau. Eifel, Hunsrück, Pfalz und Mosel-Saar lagen zwischen 1 und 3 % darunter. In der Region Ahr fehlten noch 44,0 % der Übernachtungsnachfrage. Aufgrund einer Änderung des Gebietszuschnittes liegen für das Mittelrheintal, das Lahntal und den Westerwald keine Vergleichsdaten aus dem Jahr 2019 vor. (vgl. Abb. 3)
Der Städtetourismus zeigte sich bundesweit auch 2024 wieder sehr dynamisch. Davon profitierten die Städte in Rheinland-Pfalz in unterschiedlichem Maß. In Mainz stiegen die Übernachtungszahlen um +8,9 %, in Worms um +4,3 % und in Koblenz um +0,5 %. Speyer (-4,8 %) und Trier (-1,8 %) vermeldeten einen Übernachtungsrückgang. Ein Vergleich mit dem Jahr 2019 ist aufgrund einer Umstellung in der Amtlichen Statistik nicht möglich.
Hotellerie mit leichtem Rückgang, Ferienzentren wieder im Kommen
Nachdem im Jahr 2023 nahezu alle Betriebstypen Zuwächse verzeichneten, gestaltete sich die Situation 2024 etwas differenzierter. Besonders deutlich stiegen die Übernachtungszahlen in den Ferienzentren im Bundesland (+8,9 %). Im Vorjahr führten Schließungen aufgrund von Umstrukturierungen in diesem Betriebstyp zu einem Rückgang, der 2024 kompensiert wurde. Auch in den Vorsorge- und Rehakliniken in Rheinland-Pfalz gab es ein deutliches Plus von 6,1 %. In der Hotellerie wurde das Vorjahresergebnis verfehlt. Hotels und Hotels garnis zeigten sich stabil, in den Pensionen (-3,3 %) und noch deutlicher in den Gasthöfen (-9,9 %) gingen die Übernachtungszahlen gegenüber 2023 hingegen zurück. Im Campingsegment (-3,3 %) gab es einen Übernachtungsrückgang entgegen dem bundesweiten Trend. (vgl. Abb. 4
Erneut leichtes Kapazitätswachstum
Die 3.125 gewerblichen Beherbergungsbetriebe in Rheinland-Pfalz boten 2024 222.299 Schlafgelegenheiten an (Stand Juli 2024, Nachkorrektur März 2025). Die Zahl der Betriebe hat gegenüber dem Vorjahr um -4,2 % abgenommen, die Kapazitäten sind um 0,9 % gestiegen. Damit setzte sich auch 2024 die bereits seit mehreren Jahren zu beobachtende Marktbereinigung im Bundesland fort. Vor allem kleinere, nicht mehr wettbewerbsfähige Betriebe verlassen den Markt, was sich an einer steigenden durchschnittlichen Betriebsgröße zeigt. Mit 71,1 Betten je Betrieb ist diese im Bundesvergleich sehr niedrig (D: 82,2 Betten). Nur in Bayern sind die gewerblichen Betriebe kleinteiliger strukturiert. Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg liegen auf dem gleichen Niveau wie Rheinland-Pfalz. Innerhalb der Hotellerie bauten die Hotels zwar ihre Kapazitäten aus, in den Hotels garnis und Pensionen und besonders deutlich in den Gasthöfen gab es weniger Betten als im Vorjahr. Auch in den Ferienzentren und in Erholungs-, Ferien- und Schulungsheimen gingen die Kapazitäten leicht zurück. (vgl. Abb. 5)