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Knapp 2.100 Ausbildungsinteressierte für den Bereich Tourismus, Hotel und Gaststätten registrierte die Bundesagentur für Arbeit bis Ende August in Nordrhein-Westfalen. Das waren 8,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
In der Hotellerie betrug das Plus im Jahresvergleich sogar 16 Prozent. Ebenfalls stark gestiegen ist das Interesse an einer Ausbildung im Bereich Veranstaltungsservice und -management. Hier lag das Plus bei 9 Prozent. Für eine Ausbildung in der Gastronomie oder als Tourismuskaufmann beziehungsweise -frau interessierten sich hingegen etwas weniger junge Leute (-2 bzw. -1 Prozent).
Wie sich die Zahlen in Ausbildungsverträgen niederschlagen haben, ist jedoch noch unklar. Die neuesten Zahlen von IHK NRW beziehen sich auf das Jahr 2023. Damals hatte es jedoch bereits einen deutlichen Aufwärtstrend im Jahresvergleich gegeben. Gut 3.400 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registrierten die Industrie- und Handelskammern im Land allein für den Bereich Hotels und Gastronomie. Das entsprach einem Plus von rund 66 Prozent im Vergleich zu 2022. Dass die IHK-Zahlen deutlich höher sind als die Interessenten-Zahlen der Arbeitsagentur liegt daran, dass sich nicht jeder Interessierte bei der Arbeitsagentur meldet.
Verglichen mit dem Vor-Corona-Niveau gab es bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Gastgewerbe 2023 allerdings ein Minus. 2019 hatten die IHKs im Land gut 3.900 Ausbildungsverträge in Hotels und Gaststätten verbucht und damit rund 15 Prozent mehr als 2023.
„Der Trend der letzten Jahre ist aber deutlich positiv, das freut mich und es ist wichtig für die Betriebe im Land. Nach wie vor werden viele Fachkräfte gesucht und eine Ausbildung ist ein hervorragender Weg, um eine erfolgreiche Karriere in der Branche zu beginnen. Wir sehen allerdings auch, dass viele Ausbildungsstellen in der Tourismusbranche unbesetzt sind. Hier müssen wir Wege finden, dies zu ändern“, erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des touristischen Landesverbands Tourismus NRW.
Zugleich verweist sie auf die Hotel-Kooperation „Die Sterne im Sauerland“, ein Zusammenschluss von neun familiengeführten Luxusbetrieben in Südwestfalen. „Hier ist es gelungen, die Zahl der neuen Auszubildenden innerhalb eines Jahres auf 46 mehr als zu verdoppeln – auch weil fast ein Viertel der neuen Azubis im Ausland, genauer in Indonesien, Marokko, Vietnam und Madagaskar, angeworben wurde.“
Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnete Ende August noch 980 unbesetzte Ausbildungsstellen im NRW-Tourismus. Interessierte können sich nach wie vor bei den betreffenden Betrieben melden. Der Start einer Ausbildung ist weiterhin möglich.
Quelle: Pressemitteilung Tourismus NRW