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Beitragsbild: Felsenland Südeifel - E. Wagner

21. Mai 2024

Die „Big Five“ der Urzeit im Dinosaurierpark Teufelsschlucht

Vom 1. Mai bis 3. November 2024 stehen die fünf größten Raubsaurier Europas aus Deutschland, Portugal und England im Mittelpunkt einer Ausstellung, die erstmals außerhalb der beteiligten Museen und Forschungseinrichtungen gezeigt wird.

Gemeinhin kennt man die „Big Five“ genannten Tiere von Safaris in Afrika – Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard. Den Großen Fünf, die in diesem Jahr im Dinosaurierpark Teufelsschlucht umherstreifen, ist nie ein menschliches Wesen begegnet – wahrscheinlich gut so. In einer Sonderausstellung des Themenparks in der Südeifel geht es um die größten Raubsaurier Europas – sogenannte Theropoden, zweibeinige Fleischfresser mit einer Körperlänge von bis zu 10 Metern. Anhand der Fossilfunde aus drei Ländern ersteht das Bild der Tiere, die in der Jura- und Kreidezeit (vor rund 166 bis 125 Millionen Jahren vor heute) an der Spitze der Nahrungskette ihrer Lebensräume standen: Torvosaurus und Wiehenvenator, Allosaurus, Baryonyx und Neovenator.Funde von Knochen und Zähnen, mächtige Schädel und sogar die Nachbildung eines Raubsaurier-Geleges mit Eiern und Embryos geben Einblicke in ihre Erforschung. Die beeindruckenden lebensechten Rekonstruktionen der großen Räuber sind im Freigelände des Parks zu sehen.

Ein internationales Gemeinschaftsprojekt

Die Ausstellung „The Big 5+ – Die größten Raubsaurier Europas“ wurde in einer Kooperation mehrerer europäischer Museen und  Wissenschaftler zusammengestellt. Beteiligt waren der Parque dos Dinossauros da Lourinhã und das Museu da Lourinhã in Portugal, das Dinosaur Isle Museum auf der britischen Isle of Wight, das Landesmuseum Hannover, das LWL Museum für Naturkunde Münster  und das Dinosaurier-Freilichtmuseum Münchehagen. Erstmals ist sie nun außerhalb dieser an der Konzeption beteiligten Museen und Forschungseinrichtungen zu sehen.

Wer sind die Big Five der Raubsaurier Europas?

Allosaurus ist sicher einer der am besten untersuchten Dinosaurier überhaupt. Fossilien dieses vor allem aus Nordamerika bekannten Raubsauriers aus dem Jura wurden in Portugal gefunden. Dies gilt auch für Torvosaurus, den größten bisher bekannten europäischen Theropoden, ebenfalls aus dem Jura. Doch der portugiesische Torvosaurus hatte Vorfahren in Westfalen: Erst vor wenigen Jahren wurden im Wiehengebirge bei Minden gefundene Skelettfragmente als die weltweit ältesten Fundstücke von Torvosaurus identifiziert. In unmittelbarer Nähe waren zuvor die Überreste von Wiehenvenator entdeckt worden, eines engen Verwandten des Torvosaurus und bekannt geworden als „das Monster von Minden“. Etwas zierlicher als die Vorgenannten war der „neue Jäger“, Neovenator, ein Raubsaurier aus der frühen Kreidezeit von der Isle of Wight im Süden Englands. Der fünfte der großen Räuber ist ein Zeitgenosse von Neovenator und wurde ebenfalls in England sowie in Spanien und Portugal gefunden: Baryonyx, die „schwere Kralle“, ein Spinosaurier. Noch auffallender als seine große Daumenkralle ist der krokodilähnliche, lange Schädel dieses Sauriers, der sich wahrscheinlich vorwiegend von Fischen ernährte.

Das kleine Plus im Titel der Ausstellung „The Big 5+“ steht für eines der am besten erhaltenen Raubsaurier-Fossilien weltweit, gefunden in Bayern. Das nur 70 cm große Jungtier von Sciurumimus hat sich daher seinen Platz neben den großen Fünf verdient.

Die Sonderausstellung „The Big 5+ – Die größten Raubsaurier Europas“ ist vom 1. Mai bis zum 3. November 2024 im Dinosaurierpark Teufelsschlucht zu sehen.

Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht

Der große Themenpark an der deutsch-luxemburgischen Grenze präsentiert über 180 lebensgroße Modelle meist ausgestorbener Arten aus der Erdgeschichte, die die Entwicklung des Lebens von den ersten Landlebewesen bis zum modernen Menschen veranschaulichen. Im Mittelpunkt stehen die Dinosaurier, die rund 170 Millionen Jahre die Erde beherrschten. Neben den bekannten Dinosauriern wie Tyrannosaurus Rex, Stegosaurus, Triceratops und Diplodocus sind hier auch Arten zu sehen, die in der Eifel und Luxemburg gefunden wurden.

Aktuell baut der Dinosaurierpark Teufelsschlucht die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und seine Funktion als Schnittstelle für die Vermittlung von Forschungsarbeit und -ergebnissen an die Öffentlichkeit aus. Im Rahmen einer Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ist der Park seit Frühjahr 2024 in die paläontologische Forschung in der Region eingebunden. In der Fossilien-Präparationswerkstatt des Parks wird Original-Fundmaterial ausgestorbener Arten für die Wissenschaft aufbereitet. Aktuell präpariert hier die Paläontologin Dr. Lea Numberger-Thuy den Sensationsfund eines Riesen-Seeskorpions aus dem Devon (vor 406 Millionen Jahren) für das luxemburgische Nationalmuseum für Naturgeschichte. Gäste des Dinoparks können die Fortschritte live mitverfolgen. Weitere wissenschaftliche Projekte sind in Planung.

Berühmte Namengeberin: Die Teufelsschlucht

Nur wenige Schritte vom Dinosaurierpark entfernt liegt die Teufelsschlucht, die dem Park ihren Namen gegeben hat. Wer die spektakulären Felsformationen durchwandert, bewegt sich in einem 200 Millionen Jahre alten Meeresboden aus dem Jura – dem Zeitalter der Dinosaurier.

Kontakt und weitere Informationen: 

Dinosaurierpark Teufelsschlucht, Ferschweilerstr. 50, 54668 Ernzen
Tel. ++49 – (0)6525 – 93393-44  |  www.dinopark-teufelsschlucht.de
Geöffnet vom 15. März bis 3. November 2024 täglich 10-18 Uhr[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]


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Autor(in): Stephan Kohler
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