Berlin, 02.03.2022. Im Jahr 2021 zählen die Campingplätze in Deutschland nahezu 33.000.000 Übernachtungen. Die Übernachtungszahlen liegen somit drei Prozent hinter dem Vorjahr und ganze acht Prozent hinter dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Zwar stellte die Campingbranche mit fast 9.5 Millionen Übernachtungen im August einen neuen Rekord auf, doch konnten die Verluste der ersten Jahreshälfte dadurch nicht ausgeglichen werden. Die Auswirkungen des langanhaltenden Verbots touristischer Übernachtungen, welches sich teilweise bis in den Juni hineinzog, machen sich somit stark bemerkbar. Auch die Extremwetterbedingungen der Hochwasserkrise im Juli stellten einen erneuten Rückschlag für Campingbetriebe im Westen Deutschlands dar. Diese hatten nicht nur mit den durch das Hochwasser entstandenen Schäden, sondern auch mit Imageschäden als Krisenregion zu kämpfen. Für Rheinland-Pfalz verursachte dies im Gesamtergebnis ein Minus von 29%.
Die meisten Übernachtungen verzeichnen die Bundesländer Bayern (6.127.491), Schleswig-Holstein (5.334.511) und Mecklenburg-Vorpommern (4.825.200). Insbesondere Bayern und Schleswig-Holstein konnten von den frühen Öffnungsstrategien der Länder profitieren.
Trotz des erneuten Minus im Ganzjahresergebnis blickt Christian Günther, Geschäftsführer des BVCD, positiv auf das neue Jahr: „Der Campingtrend bleibt weiterhin ungebremst. Die Rekordübernachtungen im August in Verbindung mit der hohen Zahl der Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen verdeutlichen, das Camping als naturnahe und sichere Urlaubsform weiterhin attraktiv ist. Werden die geplanten Öffnungsschritte der Bundesregierung realisiert und weitere Beherbergungsverbote vermieden, können für 2022 Übernachtungszahlen auf einem Vor-Corona-Niveau erwartet werden.“
Dr. Gunter Riechey, der das Amt des Präsidenten seit 2009 ausgeführt hat, empfindet es nach seiner langjährigen Amtszeit nun als den richtigen Zeitpunkt, den Weg für neue Ideen und Impulse in der Campingbranche freizugeben. Der aus der Uckermark stammende Stefan Zierke ist selbst leidenschaftlicher Camper und Tourismusfachmann, und freut sich auf seine neue Aufgabe an der Spitze des Verbandes.
In seiner Amtszeit möchte sich Stefan Zierke insbesondere mit zwei großen Themen auseinandersetzen: „Die Campingwirtschaft erlebt seit einiger Zeit einen regelrechten Boom und die Nachfrage wächst weiter. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen – für Urlauber und Campingplatzbesitzer gleichermaßen. So brauchen wir gute Rahmenbedingungen und Mindeststandards von Standplätzen auf Campingplätzen und im öffentlichen Raum, um unsere Ressourcen und die Natur zu schützen. Auf der anderen Seite braucht die Branche mehr Fachkräfte und flexiblere Arbeitszeitenregelungen, um die stark saisongeprägte Nachfrage bedienen zu können. Das sind zwei große Themen, die ich gerne im politischen Raum unterstütze“. Der Präsident wird von den vier, am 23. November 2021 gewählten, neuen Vizepräsidenten Kurt Bonath, Thorsten Paul, Oliver Behrens und Johann Köck unterstützt.
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD e.V.) wurde am 10. November 2000 als Dachverband und Interessenvertretung der Camping- und Wohnmobilstellplatzunternehmer zur Förderung des Campingtourismus in Deutschland gegründet. Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Berlin.
Der Bundesverband ist analog des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland ausgerichtet. Mitglieder des BVCD e.V. sind 11 Campingverbände der Bundesländer sowie Stellplatzgemeinschaften. Insgesamt vertritt der Bundesverband mehr als 1.200 Campingplätze in Deutschland.
Quelle: Pressemeldung BVCD