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2. Februar 2022

Neue Analyse zeigt die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Tourismus in Rheinland-Pfalz

Ein Vergleich der Bundesländer offenbart große Unterschiede in der Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen. Vom Tourismusboom der 2010er-Jahre profitierte Rheinland-Pfalz nur unterdurchschnittlich. Während die Zahl der Gästeankünfte hierzulande von 2010 bis 2019 um 19 Prozent stieg und die der Übernachtungen um zwölf Prozent zulegte, gab es im Bundesdurchschnitt weit höhere Zuwächse (Gäste: plus 36 Prozent; Übernachtungen: plus 30 Prozent). Vor allem die Stadtstaaten zogen deutlich mehr Touristen an. Den Spitzenplatz belegte Hamburg mit 61 Prozent mehr Gästeankünften und einem Übernachtungsplus von 72 Prozent.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Verhältnisse im Tourismus auf den Kopf gestellt. Die Bundesländer, die vor der Pandemie zu den Gewinnern zählten, wurden 2020 zu den größten Verlierern. Am härtesten traf es Berlin – dort brachen die Gästeankünfte gegenüber 2019 um 65 Prozent und die Übernachtungszahlen um 64 Prozent ein. Die geringsten Einbußen verbuchten die klassischen Urlaubsländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein; dort lagen die Übernachtungsrückgänge jeweils unter 20 Prozent. In Rheinland-Pfalz fiel der Einbruch ebenfalls schwächer aus als in den meisten anderen Bundesländern; das Land belegt mit einem Minus von 40 Prozent bei den Gästeankünften und 33 Prozent bei den Übernachtungen Rang fünf im Bundesländervergleich.

Kam Rheinland-Pfalz 2020 besser durch die Krise als viele andere Länder, war es 2021 umgekehrt. Von Januar bis September 2021 wurden in Rheinland-Pfalz 27 Prozent weniger Gäste und 20 Prozent weniger Übernachtungen gezählt als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. In Deutschland lagen die Gästezahlen in den ersten neun Monaten um 20 Prozent und die Übernachtungszahlen um elf Prozent unter dem Niveau von Januar bis September 2020. Im Frühsommer schlug in Rheinland-Pfalz unter anderem die schwache Übernachtungsentwicklung in der Region Mosel-Saar zu Buche. Dabei spielte das Ausbleiben der Urlauberinnen und Urlauber aus den Niederlanden eine große Rolle; aber auch aus dem Inland kamen weniger Gäste in die Region. Mitte Juli wurde der Nordwesten des Landes dann von einer Flutkatastrophe bisher unbekannten Ausmaßes heimgesucht, die insbesondere in der Tourismusregion Ahr starke Schäden anrichtete und zu einem Einbruch der Übernachtungszahlen führte, der weit über die betroffene Region ausstrahlte.

Die Analyse des Statistischen Landesamtes bietet neben Informationen zur Gesamtentwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungen detailliertere Auswertungen zu den Herkunftsländern der Gäste und zu den verschiedenen Betriebsarten. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist das touristische Angebot, das in der Zahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe und der angebotenen Schlafgelegenheiten zum Ausdruck kommt.

Neu gegenüber früheren Veröffentlichungen zum Tourismus ist, dass die Angaben aus der Beherbergungsstatistik durch eine Auswertung des Statistischen Unternehmensregisters ergänzt werden. Diese Daten geben Auskunft über die ökonomische Situation der in Rheinland-Pfalz ansässigen Beherbergungsunternehmen. Im Jahr 2019 waren im Land 3.228 Unternehmen ansässig, die schwerpunktmäßig Beherbergungsdienstleistungen anboten. Für diese Unternehmen arbeiteten in Niederlassungen inner- und außerhalb von Rheinland-Pfalz rund 24.300 abhängig Beschäftigte. Insgesamt erwirtschafteten die im Land ansässigen Beherbergungsunternehmen Umsätze in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Die Statistische Analyse enthält darüber hinaus Angaben zu Unternehmens-, Beschäftigten- und Umsatzzahlen nach Unternehmensgrößenklassen, Wirtschaftszweigen und Tourismusregionen.

Ergänzt wird die Analyse durch neun Regionalprofile, in denen die wichtigsten Daten zur touristischen Nachfrage und zum touristischen Angebot in den neun rheinland-pfälzischen Tourismusregionen übersichtlich dargestellt sind.

Die Veröffentlichung „Der Tourismus in Rheinland-Pfalz – Strukturen, längerfristige Trends und aktuelle Entwicklung“ umfasst 131 Seiten. Als PDF-Datei kann die Veröffentlichung kostenfrei heruntergeladen werden: www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/stat_analysen/Tourismus/tourismus2021.pdf.

In der gedruckten Fassung im DIN A4-Format steht die Broschüre ab Mitte Februar 2022 zum Preis von 15 Euro zur Verfügung.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Balkendiagramm: Gästeankünfte und Übernachtungen 2019 nach BundesländernBalkendiagramm: Gästeankünfte und Übernachtungen 2020 nach Bundesländern



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