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3. März 2021

Tourismusbilanz 2020: drastische Einbußen durch die Coronakrise

Nach sechs erfolgreichen Jahren für den Tourismus in Rheinland-Pfalz wurde dem Wachstum 2020 jäh ein Ende gesetzt. Durch die Coronapandemie und die damit einhergehenden Lockdowns sowie Reiseverbote brachen die Zahlen drastisch ein. 2020 wurden 17,4 Millionen Übernachtungen registriert, 33 % weniger als im Vorjahr. Die Gästeankünfte sanken um 39 % auf rund sechs Millionen. Es ist nicht verwunderlich, dass der Inlandstourismus in der Krise nicht ganz so stark betroffen war. Während die Übernachtungen und Ankünfte deutscher Gäste um 27 % bzw. knapp 35 % sanken, brach der Incomingtourismus (Reisestrom aus dem Ausland) um mehr als die Hälfte ein.

Rheinland-Pfalz im Bundesländervergleich – Verluste vergleichsweise geringer *
Im Vergleich mit den anderen Bundesländern kam Rheinland-Pfalz vergleichsweise besser weg. Mit einem Minus von 33 % rangiert es auf Platz fünf der Bundesländer mit den geringsten Verlusten. Bundesweit sanken die Übernachtungszahlen um 39 %, die Gästezahlen um fast die Hälfte (- 48 %). Besonders stark wirkte sie sich die Coronakrise auf die Stadtstaaten aus. In Hamburg brachen die Übernachtungszahlen um mehr als die Hälfte ein (- 55 %), in Berlin sogar um 64 %. 2020 verbrachten die Deutschen ihren Urlaub vermehrt im eigenen Land, vor allem die Küste war gefragt. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein blieben die Verluste so knapp unter der 20-Prozentmarke, danach folgt Brandenburg mit minus 27 %.
*Im obigen Abschnitt (Rheinland-Pfalz im Bundesländervergleich) sind die knapp 2 Millionen Übernachtungen sowie die 554.409 Gäste in Privatquartieren, die Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu den anderen Bundesländern in seiner Statistik ausweist, nicht berücksichtigt. In allen anderen Abschnitten werden die Zahlen inkl. Privatvermieter betrachtet.

Deutlicher Einbruch in allen Regionen spürbar
Alle rheinland-pfälzischen Regionen spürten im letzten Jahr die drastischen Auswirkungen der Coronakrise. Lediglich im Naheland und in der Mosel-Saar-Region gingen die Übernachtungszahlen um weniger als 30 % zurück. In Rheinhessen und an der Ahr wirkten sich die Einbrüche mit mehr als 40 % am stärksten aus.

Aufenthaltsdauer und Betriebsart – Campingplätze und Ferienhäuser gefragt
Die Aufenthaltsdauer stieg im Gegensatz zum Vorjahr von 2,5 auf 2,8 Tage. Im Bundesdurchschnitt lag sie bei 3,1. Besonders Gruppenunterkünfte wie Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime sowie Jugendherbergen litten unter den Auswirkungen der Pandemie. Die Übernachtungszahlen brachen um mehr als die Hälfte ein. Auch die weiteren Unterkunftsarten von Hotels über Privatquartiere bis hin zu Vorsorge- und Rehakliniken verbuchten Verluste zwischen rund 20 – 40 %. Deutschlandweit war in der Krise der Urlaub in Ferienhäusern und -wohnungen gefragt, was sich auch in Rheinland-Pfalz wiederspiegelt. Der Verlust fiel mit knapp 14 % vergleichsweise geringer aus. Am besten kamen die Camping- und Reisemobilplätze durch die Krise, die besonders im Sommer stark nachgefragt wurden. Über das Jahr gesehen verzeichneten sie lediglich ein Minus von 6 %.

Entwicklung im Jahresverlauf – massive Einbrüche nach positivem Jahresstart
Während der Start in das Jahr 2020 vielversprechend anfing und sich die Übernachtungszahlen positiv im Vergleich zu den Vorjahresmonaten entwickelten (+ 13 % im Februar), brachen sie ab März aufgrund der Lockdowns massiv ein. Im April und Mai kam der Tourismus praktisch komplett zum Erliegen (- 90 bzw. – 68 %), bevor ab Juni eine leichte Erholung in Sicht war. Von Juli bis September lagen die Verluste unter der 10-Prozentmarke. Mit minus 2,5 % war der September der beste Monat, bevor ab Oktober die Beschränkungen des Tourismus wieder deutlicher spürbar waren (- 17,2 %). Im November und Dezember brachen die Übernachtungszahlen, ähnlich wie im Frühjahr, um mehr als 70 % ein.

 



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