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9. September 2020

Halbjahresbilanz 2020: starke Einbußen bei Gäste- und Übernachtungszahlen

Gäste- und Übernachtungszahlen um die Hälfte gesunken
Die seit Jahren positive Entwicklung des Tourismus in Rheinland-Pfalz wurde ab März 2020 coronabedingt unterbrochen. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und der weltweiten Reisewarnung kam der Reiseverkehr zum Erliegen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden 1,94 Mio Gästeankünfte in Rheinland-Pfalz verzeichnet, was einem Rückgang von 51,8 % entspricht. Ähnlich verhält es sich mit den Übernachtungszahlen, sie fielen um 47,2 % auf 5,26 Mio. Dabei ist nicht verwunderlich, dass die Übernachtungen von ausländischen Gästen (- 64,8 %) deutlich mehr gesunken sind als die inländischer Besucher (- 42,6 %).

Rheinland-Pfalz im Bundesländervergleich
Von der Krise waren alle Bundesländer gleichermaßen betroffen, so dass deutschlandweit ein enormer Rückgang der Übernachtungszahlen zu spüren ist. Mit – 47,2 % liegt Rheinland-Pfalz genau im Bundesdurchschnitt. Die stärksten Auswirkungen waren in den Stadtstaaten Berlin (- 59,5 % ÜN) sowie Hamburg (- 55,5 %) spürbar. Vergleichsweise besser schnitten Schleswig-Holstein (- 37,9 %) und Mecklenburg-Vorpommern ab (- 41,5 %).

In den obigen Zahlen sind die 461.184 Übernachtungen sowie die 129.880 Gäste in Privatquartieren, die Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu den anderen Bundesländern in seiner Statistik ausweist, nicht berücksichtigt. Inkl. Privatvermieter wurden knapp 5,73 Mio. Übernachtungen (- 47,9 %) und 2,07 Mio. Ankünfte (- 52,4 %) verzeichnet. In allen folgenden Abschnitten werden die Zahlen inkl. Privatvermieter betrachtet.

Alle Regionen vom Rückgang betroffen
Während in allen rheinland-pfälzischen Regionen die Übernachtungsrückgänge mehr als 40 % betrugen, kam das Naheland mit minus 36,3 % vergleichsweise ‘glimpflich’ davon. Besonders stark betroffen waren die Ahr (- 54,2 %), das Rheintal (- 51,3 %) und die Mosel-Saar Region (- 50,5 %), wo mehr als die Hälfte die Übernachtungen wegbrachen. Dahinter folgen Westerwald-Lahn (- 49,3 %), die Eifel (- 48,7 %) und der Hunsrück (- 46,4 %). In der Pfalz sowie in Rheinhessen fielen die Übernachtungszahlen jeweils um 44 %.

Aufenthaltsdauer und Betriebsart
Die Aufenthaltsdauer stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an (von 2,5 auf 2,7 Tage) und liegt nur gering unter dem Bundesdurchschnitt von 2,8 Tagen. Spitzenreiter waren wie auch in den Vorjahren die Küstenbundesländer Schleswig-Holstein mit 4,1 und Mecklenburg-Vorpommern mit 4 Tagen.
In Rheinland-Pfalz waren vom Einbruch der Übernachtungszahlen vor allem Jugendherbergen (- 59,4 %), Privatquartiere (- 55,1 %) sowie Hotels (- 53 %) betroffen. Am besten schnitten die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken (- 21,3 %) sowie Ferienhäuser/-wohnungen (- 32,3 %) ab.

Guter Jahresstart und leichte Erholung in Sicht
Nach einem guten Jahresstart und steigenden Übernachtungszahlen im Januar (+ 5 %) und Februar (+ 12,6 %) verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, mussten ab März starke Einbußen verzeichnet werden. Ab dem 17. März durften Hotels und andere Unterkünfte nur noch für notwendige Zwecke genutzt werden, nicht aber für touristische. Somit brachen die Übernachtungen im März verglichen mit dem Vorjahresmonat um 53 % ein. Im April kam der Tourismus durch den Lockdown mehr oder weniger zum Erliegen (- 90 % ÜN). Nachdem im Mai der Beherbergungsbetrieb wieder unter Auflagen erlaubt war, lagen die Einbußen verglichen mit Mai 2019 noch bei minus 68 %. Durch die Öffnung der Beherbergungsbetriebe setzte sich die positive Entwicklung im Juni fort, so dass die Einbußen im Übernachtungssektor „nur“ noch minus 35 % betrugen.

 

 

 


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