Die erste Auflage des Tough Mudders in der Eifel war ein voller Erfolg – 9000 Teilnehmer an einem Wochenende – Einschränkungen für die Dorfbewohner halten sich in Grenzen
Mechernich-Wachendorf – Volksfeststimmung in Wachendorf. 9000 Teilnehmer haben am letzten Septemberwochenende am ersten Tough-Mudder-Hindernislauf in der Eifel teilgenommen. Die Stimmung war großartig, selbst bei den Teilnehmern, die den Schwarzen Peter hatten und deren Startzeit morgens um 8 Uhr bei gefrorenem Boden und bitterkalten Wassertemperaturen in den Hindernissen war.
Besonders schön am Tough Mudder: Nicht der Wettkampf stand im Vordergrund, sondern der Sieg über den inneren Schweinehund, die Gaudi, die Teamarbeit. Viele Teilnehmer kamen kostümiert – als Superhelden, als Schlümpfe, selbst die ein oder andere schlammbesudelte Fee lief mit. Und den meisten stand der Spaß ins Gesicht geschrieben.
Die Teilnehmer hatten die Auswahl zwischen zwei Distanzen. Die lange Route war 17 Kilometer lang, 21 Hindernisse galt es zu bewältigen – 5000 Teilnehmer hatten sich dafür entschieden. Bei der halb so langen Strecke waren es acht Hindernisse weniger, sie zog 4000 Teilnehmer an. Wie Tough Mudder Deutschland berichtet, waren zwei Drittel der Teilnehmer Männer. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre.
Mehrere Wochen hatte es gedauert, den Parcours herzurichten. Das Team verspricht, dass schon kurze Zeit nach der Veranstaltung alles wieder so hergerichtet ist, wie es vorher aussah. Am Ortsrand, an der Verlängerung des Forstweges, hatte das Tough-Mudder-Team buchstäblich seine Zelte aufgeschlagen. Dort war der Festplatz.
Die Routen führten in das Waldgebiet Richtung Eschweiler. Direkt an der Wiese kurz vom Ziel konnten Spaziergänger die letzten drei Hindernisse erreichen. Viele Wachendorfer nutzten das schöne Herbstwochenende für einen Nachmittagsausflug, um sich das Spektakel aus nächster Nähe anzusehen. Insgesamt hatte die Veranstaltung 1200 registrierte Zuschauer.
Beobachten konnten sie, wie am Ende selbst die, die noch einigermaßen sauber waren, in den Schlamm, also den namensgebenden „Mud“ mussten. „Achtung, nicht springen, hier sind Löcher“, warnte ein Mitglied der Organisatoren am Wassergraben. Wer zu forsch war, steckte bis zum Hals in der braunen Brühe.
Eine besondere Herausforderung war der Pyramid Scheme – eine steile Wand, die natürlich durch den zunehmenden Schlamm auf den Brettern immer rutschiger wurde. Es gab zwar Teilnehmer, die versuchten, das Hindernis ohne Hilfe zu bewältigen. Diese rutschten auf halber Strecke aber wieder zurück. Teamarbeit war gefragt. Starke Menschen unten bildeten eine Pyramide, über die andere kletterten und von starken Menschen oben hochgezogen wurden. Hier halfen Fremde anderen Fremden – alle mit dem gleichen Ziel.
Über eine Buckelpiste, in deren Tälern Schlammwasser stand, ging es dann ins Ziel, wo nicht nur der Moderator wartete, dessen Anheiz-Rufe von morgens 7.30 Uhr an im Ort zu hören waren und der von vielen verdreckten Teilnehmern zum Abschluss umarmt wurde. Auch ein kühles Bier stand für jeden „Tough Mudder“ bereit.
Die Behinderungen im Ort hielten sich wider Erwarten in Grenzen, das Organisationsteam hatte ganze Arbeit geleistet. Natürlich waren die Wachendorfer, die direkt am Festplatz wohnten, nicht zu beneiden. Aber zu Stoßzeiten benötigten Anwohner höchstens etwas länger, um die Verkehrsberuhigung in Antweiler oder Kalkar zu passieren oder wurden von Security-Kräften angehalten, um zu erklären, dass sie Dorfbewohner sind. Auch die wegen des Fußgängerstroms eingerichtete Ampel auf der Iversheimer Straße in Höhe des Almwegs war ungewohnt, aber letztendlich kein großes Problem.
Ob Tough Mudder 2019 wieder zurückkehrt nach Wachendorf steht nach Aussagen von Projektleiterin Natalie Helneder von Tough Mudder Deutschland noch nicht fest. Für Tough Mudder war das Wochenende aber ein voller Erfolg.
pp/Agentur ProfiPress