WIR. LEBEN. EIFEL.
WIR. LEBEN. EIFEL.
Menu
26. September 2018

Auslandsmärkte und Städtetourismus im ersten Halbjahr 2018

Ausländische Märkte wieder im Plus
Nach Rheinland-Pfalz kamen zwischen Januar und Juni 2018 rund 0,8 Mio. ausländische Gäste, die rund 2,0 Mio. Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben im Bundesland generierten (ohne Privatvermieter). Damit stammt ein Fünftel der Übernachtungsnachfrage aus dem Ausland. Nach den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie Hessen liegt Rheinland-Pfalz damit auf einem vorderen Platz. Nach Verlusten im Jahr 2017 entwickelte sich die Übernachtungsnachfrage aus dem Ausland mit +1,5 % im ersten Halbjahr wieder positiv, allerdings weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt von +4,5 % (ohne Privatvermieter).

Die beiden Top-Auslandsmärkte Niederlande (-0,1 %) und Belgien (-1,3 %) verloren im ersten Halbjahr leicht (inkl. Privatvermieter), eine Entwicklung die bereits in den Vorjahren erkennbar war. Der drittstärkste Auslandsmarkt – der Fernmarkt USA – wächst auch im ersten Halbjahr 2018 weiter (+4,6 %). Die vom Volumen her an vierter und fünfter Stelle platzierten Länder Vereinigtes Königreich (+4,1 % und Frankreich (+10,1 %) verzeichneten nach Verlusten im Vorjahr zwischen Januar und Juni 2018 wieder deutliche Gewinne. Die Übernachtungszuwächse aus Frankreich waren unter den Top-10-Märkten am dynamischsten und lagen deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt (+3,8 %). Die Nachfrage aus Österreich (-11,2 %) und Italien (-9,2 %) hingegen schwächelt nach einigen guten Jahren. Es bleibt abzuwarten, ob das nur eine Momentaufnahme ist, oder ob die Gäste aus diesen Quellmärkten längerfristig rückläufig sind und entsprechend gegengewirkt werden muss.

Sechs von neun Regionen konnten sich bei den ausländischen Übernachtungen über Zuwächse freuen. Allen voran die Pfalz, die ebenso wie im Vorjahreszeitraum ein deutliches Plus (+9,9 %) erzielte. Auch Mosel-Saar (+6,8 %), Rheinhessen (+4,4 %) und das Rheintal (+3,6 %) lagen bei den Übernachtungen ausländischer Gäste über dem Durchschnitt des Bundeslandes. Der Anteil der ausländischen Gäste an den Übernachtungen variiert in den einzelnen Regionen deutlich und liegt zwischen 33 % im Hunsrück und 8 % in der Region Westerwald-Lahn.

Romantic Cities

Städtetourismus als Wachstumstreiber: Sowohl bei inländischen und insbesondere bei ausländischen Gästen ist Städteurlaub beliebt. Und hier hat Rheinland-Pfalz viel zu bieten. Der Wormser und der Speyerer Dom, die Porta Nigra in Trier oder Koblenz, wo Rheinromantik und Historie aufeinandertreffen, locken eine Vielzahl an Gästen nach Rheinland-Pfalz. Durch die Städtekooperation Romantic Cities werden die Städte des Bundeslandes über gemeinsame Marketingmaßnahmen sowohl im In- als auch im Ausland besser wahrgenommen.

Der Städtetourismus in Rheinland-Pfalz hat sich im ersten Halbjahr erfreulich entwickelt. Fünf von sechs Städten der Städtekooperation Romantic Cities erreichten höhere Übernachtungszahlen als im Vorjahreszeitraum. Spitzenreiter war Trier (+2,8 %), das damit weiter wächst und den Abstand zur volumenstärksten Stadt Mainz weiter verkürzt. Das Wachstum in den anderen Städten lag zwischen 2,3 % in Speyer und 0,2 % in Worms. Mainz verlor als einzige Stadt Übernachtungen (-3,8 %) und knüpft damit an das durchwachsene Ergebnis aus dem Vorjahr an. Hier ist vor allem der inländische Markt rückläufig, die Übernachtungen ausländischer Gäste sind um 2,9 % gestiegen. Entgegengesetzt war die Entwicklung in Koblenz und Speyer. Während die Übernachtungen aus dem Inland zunahmen, gab es Rückgänge bei den Ausländerübernachtungen (Koblenz: -1,9 %, Speyer: -2,2 %)

Mit dem dynamischsten Wachstum aller Destinationstypen waren die Städte die unbestrittenen Gewinner des Jahres 2017 (+4 Prozent ggü. 2016). Damit stehen sie auch mittelfristig mit 20,7 Prozent Zuwachs im Fünfjahresvergleich und gestützt von den großen Metropolen, wieder an der Spitze des Destinationstypenvergleichs. Auch im ersten Halbjahr 2018 setzen die deutschen Städte diesen Siegeszug fort. Die Großstädte mit 100.000 und mehr Einwohnern führen in den ersten sechs Monaten deutschlandweit mit +4,6 % das Ranking an. An diese Entwicklung reichen die Städte in Rheinland-Pfalz nicht ganz heran. Gerade für die Städte jenseits der großen deutschen Metropolen gilt es, die bestehenden Angebote auf hohem Qualitätsniveau erlebbar zu machen und laufend neue Angebote zu schaffen. Damit bleibt die Erlebnisqualität für die Gäste auf einem hohen Niveau und es werden neue Besuchsanlässe geschaffen.

Wissenschaftliche Beratung:
dwif-Consulting GmbH
Anja Schröder, Karsten Heinsohn


Als PDF speichern
Print Friendly, PDF & Email
Seite Teilen Über:


Kommentare einblenden Kommentare ausblenden

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Weitere Beiträge

FÖRDERUNG

Recovery für den Tourismus in der Eifel und Region Aachen