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© Bistum Aachen/Anja Klingbeil/pp/Agentur ProfiPress
24. Juli 2018

„Wichtig, dass Kirche an einem solchen Ort präsent ist“

Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser besucht die Nationalparkseelsorge Eifel und Vogelsang

Eifel – Bischof Dr. Helmut Dieser hat zum ersten Mal die „Seelsorge in Nationalpark Eifel und Vogelsang“ (GdG Hellenthal / Schleiden) besucht. Ausführlich informierte er sich über die Arbeit der Nationalparkseelsorge. „Die Menschen, die Vogelsang besuchen, sind tief bewegt von der herausfordernden Geschichte des Orts und zugleich berührt von der Natur im Nationalpark“, erlebt es Nationalparkseelsorger und Pastoralreferent Georg Toporowsky in seiner täglichen Arbeit. „Umso wichtiger, dass Kirche an einem solchen Ort präsent ist“, betont auch Bischof Helmut Dieser nach einem Rundgang über das Gelände.

Auf der einen Seite gehe es um Vogelsang als Ort der Täter und um die Auseinandersetzung mit dieser menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus. Auf der anderen Seite sei hier der Nationalpark. Dabei gehe es um den Umgang mit der Natur und der Schöpfung. „Beide Themenbereiche werden von der Nationalparkseelsorge erschlossen unter dem Begriff Würde. Beides hängt zusammen: die Würde des Menschen und die Würde der Schöpfung“, so der Aachener Bischof.

Im Rahmen seines Besuches segnete der Aachener Bischof außerdem ein Kreuz der Künstlerin Hildegard Zieger aus Aachen ein. Das Kreuz, eine Glas-Stele, steht im neu gestalteten Willkommensbereich der Nationalparkseelsorge. Es ist ein fragendes, suchendes Kreuz. Es spiegelt die Schönheit des Nationalparks wider, ohne den Blick auf die NS-Vergangenheit zu verstellen. „Der neue Willkommensbereich schafft eine besondere Qualität: Gruppen und Gäste der Nationalparkseelsorge können hier zur Ruhe kommen, ihre Eindrücke sammeln, mit den Seelsorgern ins Gespräch kommen oder einfach den Blick in die Landschaft genießen“, sagt Georg Toporowsky.

Historische Ausstellung

In dem Terrassenraum wird es außerdem bald eine historische Ausstellung geben, die sich mit dem komplexen Verhältnis von katholischer Kirche und Nationalsozialismus beschäftigt. In Zusammenarbeit mit dem Internetportal „Rheinische Geschichte“ des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und anderen Partnern werden anschauliche Fall-Beispiele aus dem Bistum Aachen erarbeitet. Diese können die Besucher dann über Tablets kennen lernen.

Das Programm der Nationalparkseelsorge richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Angeboten werden spirituelle Wanderungen, Seminartage in Vogelsang, Orientierungstage und vieles mehr. Wichtiger Bestandteil sind die Wahrnehmung der Natur des Nationalparks als Schöpfung sowie die christliche Auseinandersetzung mit der Geschichte Vogelsangs. Dem nationalsozialistischen Menschenbild stellt die Nationalparkseelsorge ganz bewusst das heutige christliche Verständnis gegenüber: Jeder Mensch und jedes Leben ist bedingungslos wertvoll.

2004 vom Bistum Aachen mit einem kleinen Stellenumfang eingerichtet, hat sich die Nationalparkseelsorge seit 2008 mit einem eigenständigen Programm weit über die Eifel hinaus profiliert. Inzwischen gehören drei Seelsorger zum Team und zahlreiche Mitarbeiter, zum überwiegenden Teil junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 23 Jahren. Das Interesse steigt von Jahr zu Jahr stark an. Im Jahr 2018 werden voraussichtlich mehr als 3.000 Teilnehmer die teils mehrtägigen Angebote der Nationalparkseelsorge wahrnehmen.

pp/Agentur ProfiPress


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