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©Vogelsang IP – Mira Huppertz
6. Juli 2018

Bad Münstereifel – vogelsang ip – auschwitz und zurück

St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel eröffnet schülerausstellung.

Vogelsang IP 05. Juli 2018 | 68 Schülerinnen und Schüler des St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel besuchten vom 29. Mai bis 03. Juni das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz. Ihre Erlebnisse setzten sie kreativ um und entwickelten hieraus eine Ausstellung, die gestern in der Schule eröffnet wurde. Das Gymnasium zählt zu den 16 Bildungspartnerschulen der Akademie Vogelsang IP und wurde sowohl bei der Vorbereitung der Fahrt als auch bei der Nachbereitung durch diese unterstützt.

Ein Stein, ein Name, ein Schreibtisch. Der Name eines ehemaligen KZ-Insassen wurde von einem Schüler des St. Michael-Gymnasium auf einen Stein geschrieben. Das war vor vier Jahren, als die erste Ausstellung der Schule gezeigt wurde. Ludgar Müller, stellvertretender Bürgermeister von Bad Münstereifel, nahm diesen Stein mit. Seit dem liegt er auf seinem Schreibtisch. „Die Schüler hinterlassen etwas“ sagte er bei seiner Begrüßung, „das hat mich sehr stark aufgewühlt“. Er vertrat am gestrigen Abend die Schirmherrin der Ausstellung, Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die sich entschuldigen ließ.

Impressionen der Ausstellung
© Vogelsang IP – Mira Huppertz

Impressionen der Ausstellung

Manfred Poth, der allgemeine Vertreter des Landrates des Kreises Euskirchen, begleitete die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Fahrt und berichtete darüber: „Dass ich dieses Jahr teilnehmen durfte, betrachte ich als ausgesprochenes Privileg. Diese Reise wird eine bleibende Erinnerung sein.“ Eine Reise, die laut Poth jeder einmal gemacht haben muss: „Deswegen frage ich mich: Wo kann die öffentliche Hand helfen? Wir im Kreis Euskirchen werden das mit dem Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus versuchen.“ Das Hochhalten der Erinnerung sei wichtiger denn je: „Authentische Erinnerungsorte müssen wir nutzen. Grade heute, wenn wir uns die teilweise populistische Politik in unserem Land vergegenwärtigen. Und wir haben hier mit Vogelsang IP einen Erinnerungsort im Kreis Euskirchen. Dieser Ort der damaligen Menschenverachtung ist heute ein Ort der Gastfreundschaft, den Menschen aus allen Nationen der Welt besuchen. Und wenn es damals kritische Stimmen bezüglich der Finanzierung gab, sage ich heute: Jeder Euro hat sich gelohnt!“ Poth zeigte sich von der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler tief beeindruckt und bot an, die Ausstellung im Kreishaus zu zeigen.

: erste Reihe vorne, v.l.n.r.: Sabine Weber (Akademie Vogelsang IP), Manfred Poth (allgemeine Vertreter des Landrates des Kreises Euskirchen), Ludgar Müller (stellvertretender Bürgermeister von Bad Münstereifel). Rechts im Bild Schulleiterin Annett Schorrlepp

Sabine Weber, Koordinatorin der Bildungspartnerschaften bei der Akademie Vogelsang IP, begleitete die Fahrt ebenfalls und erzählte von ihren Erfahrungen. Die Partnerschaft mit dem Gymnasium sei seit Beginn 2016 mit viel Leben und Ideen gefüllt worden. Sie betont, wie wichtig die Erinnerung an die Vergangenheit und ihr tiefes Durchdenken sei: „Nicht nur, weil bald keine Zeitzeugen mehr leben werden, sondern auch, weil uns viele Ereignisse der letzten Zeit nachdenklich stimmen müssen. In seriösem Gewand werden Ideen laut, die eine Abkehr von den Menschenrechten und dem deutschen Grundgesetzt bedeuten.“ Hier schließt die 17-jährige Schülerin Sarina an, die spürbar wütend ist: „Neben der Trauer, die ich vor der Fahrt erwartet habe, bin ich vor allem wütend. Wütend auf die Nationalsozialisten und wütend auf diejenigen, die die NS-Geschichte verharmlosen und sie einen ‚Vogelschiss‘ nennen!“ Hier wird die Schülerin von einem Applaus unterbrochen und fährt dann fort: „Wie kann ein Erwachsener so etwas sagen, während die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano von ihren grauenvollen Erlebnissen erzählt?“ Diese Wut habe eine Energie freigesetzt, die sie nutzen will um die Menschenrechte zu verteidigen und appelliert an alle Anwesenden, sich menschenfeindlichen Äußerungen entgegen zu stellen: „Egal, auf welche Art: Bringen Sie sich ein!“

Sponsoren der Auschwitz-Fahrt: Das Projekt „NRWeltoffen“ der Landeszentrale für politische Bildung, die Akademie Vogelsang IP, der Kreis Euskirchen, die Kreissparkasse Euskirchen, der VAMÜ (Verein Alter Münstereifeler e.V.) und die Bürgerstiftung Bad Münstereifel.

 

 

 

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Autor(in): Klaus Schäfer
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