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© Nationalparkverwaltung Eifel - M. Weisgerber
24. Oktober 2017

Experten beraten im Nationalpark Eifel über den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels

Ehemalige neuseeländische Ministerin Margaret Austin begeistert vom Sternenpark Nationalpark Eifel

Schleiden-Vogelsang, den 23. Oktober 2017. Wann haben Sie zuletzt die Milchstraße mit ihren eigenen Augen gesehen? Wann das letzte Mal eine wirklich dunkle Nacht erlebt? Beides ist im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen nur noch an wenigen Orten möglich. Doch es gibt prominente Fürsprecher, die sich für den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels einsetzen – so beispielsweise die ehemalige neuseeländische Ministerin Margaret Austin, die sich aktuell auf Europa-Reise befindet und einen Zwischenstopp im Nationalpark-Zentrum Eifel einlegte. Ihr Besuch im hiesigen Sternenpark Nationalpark Eifel war Anlass einer Zusammenkunft hochkarätiger Astronomie-Experten, die sich über die Schattenseiten des Lichts austauschten.

Anlass der Zusammenkunft hochkarätiger Astronomie-Experten im Nationalpark Eifel war der Besuch der ehemaligen neuseeländischen Ministerin Margaret Austin (3.v.l.), die sich international für den Schutz der dunklen Nacht und gegen Lichtverschmutzung engagiert.

Austin, die viele Jahre Mitglied des neuseeländischen Parlaments und Ministerin für Forschung, Wissenschaft und Technologie, Innere Angelegenheiten sowie Kunst und Kultur war, engagiert sich international für den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels. Sie war Vorsitzende der neuseeländischen UNESCO-Nationalkommission und treibt Bemühungen vorwärts, „die natürliche Nacht und den sternenreichen Nachthimmel als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz zu stellen“. Das wäre – sollte es soweit kommen – ein bahnbrechender Fortschritt in den weltweiten Anstrengungen, den Wert der Nacht wieder ins Bewusstsein zu bringen und der Nacht ihre Dunkelheit zurück zu geben.

Im Nationalpark Eifel können Besucher die Milchstraße mit bloßen Augen betrachten. 2014 wurde das Schutzgebiet als International Dark Sky Park ausgezeichnet und bietet ein ganz besonderes Naturerlebnis bei Nacht.

Sterne und Sternebilder intensiv zu erleben, ist vielerorts schon jetzt kaum noch möglich. Eine Ausnahme im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen bildet der Nationalpark Eifel: Das Gebiet wurde 2014 als erster International Dark Sky Park in Deutschland von der International Dark Sky Association (IDA) ausgewiesen – heute gibt es bundesweit nur drei dieser Sternenparke und ein Sternenreservat. In klaren Nächten können Besucher vom Nationalpark Eifel aus die Milchstraße mit eigenen Augen sehen. „Pate“ des nächtlichen Sternenhimmels ist der Kölner Astronom und Beleuchtungsberater Harald Bardenhagen, der Interessierten mit diversen Angeboten – beispielsweise Sternenwanderungen und Sternenbeobachtungen – die Sterne, den Nachthimmel und dessen Schutz näher bringt. „Wir machen einen entscheidenden Fehler, wenn wir beim Thema Natur und Naturschutz die Funktion der Nacht mit ihrer Dunkelheit vergessen“, mahnt Bardenhagen, der mit ansteckender Begeisterung für die Sache kämpft und mit der Nationalparkverwaltung Eifel kooperiert.

Im Austausch mit Prof. Dr. Walter R. Erdelen (ehemaliger Beigeordneter Generaldirektor für Naturwissenschaften der UNESCO), Harald Bardenhagen (Leiter der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“), Dr. Wolfgang Herrmann (Astropeiler Stockert e.V.), Dipl.-Ing. Erwin Finken (Eifelastronomen e.V.) und Michael Lammertz (stellvertretender Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel), betonte Austin die Wichtigkeit, den nächtlichen Himmel zu schützen. Berichte aus ihrer Heimat Neuseeland  zeigen, dass die Akteure vor Ort vor ähnlichen Herausforderungen stehen, wie ihre Mitstreiter in Deutschland. „Wir müssen uns weltweit austauschen und den Schutz des Nachthimmels auch der nächsten Generation vermitteln“, betonte Austin. Sie regte  an, sich weltweit in Netzwerken zu verbinden, um dem „klaren Bedarf an Austausch“ nachzukommen.

Bisher wurden 1073 Stätten in 167 Ländern als UNESCO-Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) deklariert – doch noch umfasst keine von ihnen den Himmel. Gleichzeitig nimmt das Bewusstsein für den Wert der dunklen Nacht und die Gefährdung durch Lichtverschmutzung weltweit zu. Das lässt die UNESCO vielleicht in Zukunft – bildlich gesprochen – auch nach oben schauen. Denn wirklich dunkel wird die Nacht nur noch an wenigen Orten weltweit und es bedarf intensiver Anstrengungen, um Lichtstreuung zu minimieren.

 

Mehr Informationen zum Thema:
www.sternenregion-eifel.de
www.darksky.org
www.sterne-ohne-grenzen.de/die-schattenseiten-des-lichts-lichtverschmutzung/

Kontakt:
Martin Weisgerber
Wald und Holz NRW
Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Tel.: 02444. 9510-56 – Email: weisgerber@nationalpark-eifel.de

Kategorien:
Nationalpark Eifel

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Autor(in): Stephan Kohler
Kommunikation Wirtschaftsstandort Eifel - Qualitätsmanagement
www.standort-eifel.de · E-Mail: kohler@eifel.info · Telefon: 06551-96 56-33
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